Was haben der Author Haruki Murakami und Ryuichi Sakamto gemeinsam? Sie liebe Jazz und sind künstlerisch genial. Womöglich lieben beide auch noch Whiskey. Wem interessiert das schon?
Was interessiert ist ihr Schaffen. Heute möchte ich auf Sakamtos Lied Andata vom Album async eingehen. Eigentlich vielmehr auf den Remix. Das Original ist gespickt mit vielen typischen Sakamto Elementen. Leise Soundexplosionen und Experimente. Ich bilde mir ein, sogar eine quietschende Berliner Straßenbahn an der Haltestelle „Garnisonkirchplatz“ zu hören. Allerdings sticht hier die Melodie hervor. Die Melodie kommt mir sehr bekannt vor und beamt mich zurück in das Filmische Frankreich der 80iger. Sakamto lässt das Lied auch sehr langsam abspielen. Anfangs spielt die Melodie ein Piano und geht schnell über zu einer Orgel. Begleite wird die Orgel durch gewisse Störgeräusche, die aber eine faszinierende und eindrucksvolle Gesamtkomposition ergeben. Das Piano am Anfang kommt so rein daher, dass man es als eine Geburt ansehen möchte. Das Ende dagegen kommt dann mit einer schwere Orgel daher. Dadurch erhält es ein gewisse Ehrfurcht, bzw. etwas Morbides. Diesbezüglich fand ich ein Youtube Kommentar. Dort schrieb ein Kommentator über seinen an COVID 19 verstorbenen Freund. Und das dieses Lied an dessen Computer spielte. Somit war „andata“ das letzte Lied in seinem Leben , was er hörte. Irgendwie nicht abwegig.
Ganz anders der Remix von Andata. Dieser wird durch ein Synthesizer begleitet und spielt deutlich schneller ab. Der später einsetzenden Beat unterstreicht seinen französischer Disko Ursprung. Die Schnelligkeit und die dadurch entstanden Dynamik wirkt der Song wie eine reine Liebe zwischen zwei jungen Menschen. Die durch Regen und Sonne immer gleichbleibend durch jugendlicher Schönheit erstrahlt.
Das Original sowie der Remix sind schöne Musikwerke die Bereichern und ich liebe sie beide.