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Wiktor But – Der Händler des Todes

Wiktor ButWenn man den Umstand ausblendet, mit was Wiktor Anatoljewitsch But  Geschäfte macht, wäre er international ein sehr guter und  fast raffinierter Geschäftsmann. Aber Wiktor But bestreitet seinen Lebensunterhalt mit Kriegswerkzeug wie zum Beispiel: Panzer, Kriegsschiffe, Kampfpflugzeuge und Helikopter, Raketenwerfer und die gute alte AK-47. Diese hat er Jahrelang wie Currywürste an überwiegend Schwellen- und dritte Weltländer verkauft. Das meiste seiner Güter bezog Wiktor But aus den alten russischen Beständen. Seine Weg zum größten internationalen Waffenhändler begann 1990.
Wiktor But wurde 1967 in Duschanbe in Russland geboren. Er besuchte das sowjetische Militärinstitut mit dem Schwerpunkt Fremdsprachen in Moskau und danach die Militärakademie. But schloss sein Studium mit einem Wirtschaftlichen Abschluss ab und erlernte während des Studiums 6 Sprachen.  Für das Militär wurde But in Afrika (Mosambik) stationiert. Nach dem Ende des Kalten Krieges gründete Wictor But ein Transportunternehmen in Moskau. Seine Händlerkarriere begann allerdings mit Schnittblumen statt mit Waffen. Erst mit der Zeit erweiterte But sein Portfolio und seine Geschäftsgebiete. Gleichzeitig zog er mit seinem Transportunternehmen nach Schardscha (Vereinigten Emirate). Zwischenzeitlich war Buts Unternehmen das größte Lufttransportunternehmen des Emirats.
Nachdem But sein Geschäft auf Waffen erweiterte, nutzte er die chaotischen Zuständ,  die in den ehemaligen Warschauer Pakt Staaten herrschten. So bezog er sein Kriegsgerät aus der Ukraine, Bulgarien, Slowakei, Rumänien und Kirgistan. Seine Absatzgebiete waren Krisengebiete in Afrika. Er verkaufte in manchen Krisenländern an alle Kriegsparteien eines Landes seine Waffen.  Erst 2001 beschäftigte sich ein Expertenausschuss der UN mit Wiktor But, aber nur im Zusammenhang eines Berichts zur Lage in Liberia. Dieser Bericht war aber ausschlaggebend für UN-Sanktionen gegen But und sein Transportunternehmen. Trotz Embargo lieferte But weiter nach Liberia. Aber nicht nur in Afrika fand But seinen Absatzmarkt. So lieferte er an die kolumbianische Guerillabewegung FARC und die libanesische Hisbollah. Interessanterweise belieferte But bis 2001 beide Kriegsparteien in Afghanistan.  Also Afghanische Regierung und Taliban. Ab 2001 dann nur die Verbündeten der USA in Afghanistan.  Aber dazu später mehr.
But selbst dementiert ständig aktiver Waffenhändler gewesen zu sein, aber räumt im gleichen Atemzug ein, dass es durchaus Möglichgewesen ist, dass in seinen Transportflugzeugen Waffen transportiert worden sind. Da 2001 die UN But mit einem internationalen Reiseverbot belegte, zog sie But nach Russland zurück. In Russland musste But keine Sanktionen oder Bestraffungen gegen ihn erwarten.
Die Geschichte um Wiktor But zeigt auf, wie internationale Politik für wirtschaftlichen Interessen missbraucht wird. Buts Transportunternehmen wurde nicht nur durch die UN sanktioniert, sondern auch für UN Friedenstruppen durch die UN beauftragt, die Truppen zum Beispiel nach Somalia zu transportieren. Geschäftspartner waren neben den UN auch die britische Regierung. Für die Briten diente But als Militärlogistiker, indem er deren Soldaten und Material in den Kosovo flog. Aber auch für die US Regierung flog Buts Transportunternehmen 2003 Militärgerät für die US Soldaten in den Irak. Buts größter Kunde war bis 2005 der amerikanische Militärdienstleister KBR. KBR war damals noch Tochter der Haliburton. Wem wundert es an dieser Stelle, dass wieder Haliburton im Spiel ist?
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die US Regierung unter G.W. Bush versuchte die UN Sanktionen aufheben zu lassen. Das Blatt änderte sich dann Stückchenweise für But. So war der einzige Ort, an dem man ihn nicht verfolgte , Russland. Nur durch ein Trick, der amerikanischen Drogenbehörde DEA, konnte die US Regierung But in Thailand festnehmen. Warum But vom geduldeten Halunken in kürzester Zeit zu einem Gejagten wurde, bleibt an dieser Stelle unbeantwortet.
Bis heute streiten Russland und die USA um die Auslieferung. Russland kritisiert den Versuch der USA, But in den USA den Prozess zu machen und sieht in der Aktion eine politische Motivation, zur Schädigung der Reputation Russlands in der Welt. Das Russland viel unternimmt, But zurück nach Russland zu holen, zeigt der enorme Druck den Russlands Regierung gegenüber der Thailändischen Regierung aufbaut. So wurde erst gestern der dritte Entschluss der Thailändischen Justiz, But in die USA ausliefern zu lassen, wieder in Frage gestellt und sogar aufgehoben.
Interessanterweise sollte noch erwähnt werden, dass Wiktor But die Vorlage zum Film Lord of War von  Andrew Niccol mit Nicolas Cage ist.
Meine Vermutung: Es geht zwischen Russland und den USA nur um die Aufteilung des Waffenmarktes. Also um Buts Geschäftskontakte.
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Die lustige Geschichte der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko

BP Logo
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Vor einigen Tagen fragte ich mich, was ist eigentlich jetzt mit BP passiert. BP wurde ja zum Welt-Prügelknaben. Ich schaute mal nach und meinte dann zu mir: Schade – das ich keine BP Aktie im Juli gekauft habe.

Der Kurs von BP hatte damals sein Rekordtief. Ungefähr 50 Prozent Werteverlust. Da ich ja nun nicht der einzige bin, mit dieser grandiosen Idee, habe ich mir versucht auszumalen, wer oder was den den BP Kurs aktuell nach oben treibt. Aktienkurse folgen dem Gesetz der Nachfrage. Ist die Nachfrage groß, steigt der Kurs und umgekehrt.

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Ein Gedankenspiel
Da kam mir ein Gedankenspiel. Zurückversetzt in meine Kindheit. Da gab es so etwas wie Lego-Neid. Jedes Kind dessen Eltern wollten, dass Ihr Kind sozial angesehen sein soll, bekam Lego. Umso mehr Legoklötze, desto mehr Freunde. Ich hatte leider kein Lego. Ich spielte mit und beobachtete. Somit konnte ich feststellen, wenn alle ins Lego Mekka eines bestimmten Kindes pilgerten, gab es auf der anderen Seite Sabotageversuche von einigen Playmobil-Kindern an den Lego-Kindern. Da konnte ich mit meinen Gummi-Indianern überhaupt nicht mithalten. Das heißt, durch gezielte Manipulation bekommt man das was man bzw. Kind oder Industrie will. Diese Gedanken hatte ich bei der letzten (aber nicht ersten) BP Katastrophe. Frage ist: wer kann hier profitieren?

BP – Ein Unternehmen made in Germany
BP wurde als Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft (DPAG) 1904 in Berlin gegründet. Um auch Geschäfte in England abzuwickeln, wurde die zuerst reine Vertriebsgesellschaft British Petroleum Company gegründet. Durch den ersten WK wurde 1917 die Britisch Petroleum Company verstaatlicht und somit den deutschen entzogen. Die so neugewonnene Gesellschaft wurde der englischen Anglo-Persian Oil Company zugeordnet. Die Anglo-Persian Oil Company oder auch APOC und später AIOC hatte seine Ölfelder im Iran. 1953 verstaatlichte Iran die Ölfelder um somit selbst an seinen Rohstoffen zu verdienen. Das ließ man sich nicht lange gefallen und stürzte die iranische Regierung noch im selben Jahr. Interessanter Weise half hier der amerikanische Geheimdienst CIA mit um sich anscheinend als Gegenleistung am Erdölfördern zu beteiligen.

Das alles erklärt aber noch lange nicht warum man hier die britischen Lego-Klötzchen manipuliert hat. Hier muss dann globaler ausgeholt werden. Das Öl im Nahen Osten geht langsam zu ende. Vor drei Jahre gab es eine kleine Randnotiz, dass man in Brasilien bei Bodenproben auf Erdöl gestoßen sei, dass An Öl menge dem Nahen Osten im nichts nach stehe. Man fing aber noch nicht an zu fördern, da man mit mehr Öl den guten Öl-Barel Preis sinken lassen würde. Man wolle warten bis das Öl im Nahen Osten alle ist um dann bei gleichem Preisniveau weiter zu fördern. Die großen Öl Konzerne und Ölförder Nationen fingen an mit Brasilien zu verhandeln. Brasilien wollte aber nicht verkaufen. Nun schaute man sich um wer in der Branche Förder Konzessionen in Brasilien besaß. Da gab es die Mittelgroße US Firma Devon Energy. BP kaufte im März 2010 die Konzessionen für 7 Milliarden US Dollar. Man könnte vermuten, dass das nicht nur den anderen US Ölmultis verärgerte sondern auch die US Regierung. Da bestimmt dadurch eine landesweite Wirtschaftskrise vorprogrammiert wäre.

Die Öl-Katastrophe am Golf von Mexiko
Die Ölplattform Deepwater Horizon wird bzw. wurde von der Transocean betrieben und an BP nur verpachtet. Das heißt Eigentümer war das Unternehmen Transocean, die erst 2008 ihren Hauptsitz von Houston (USA) und von den Kaimaninseln in die Schweiz verlegte. Der Standort in Houston existiert noch und ist nur noch für technische und administrative Dienstleistungen zuständig. Transocean ist für die zwei größten Öl Katastrophen der Geschichte zuständig. Die letzte ist die Katastrophe vom 20. April 2010 auf der Ölplattform Deepwater Horizon. Eine nennswerte Randnotiz wäre, dass die Aktien von Transocean seit dem 20. April 2010 an der Schweizer Börse zugelassen sind.

Die Wartungsarbeiten an den Plattformen von Transocean führt das US Unternehmen Halliburton durch. Das Unternehmen ist immer wieder in der Vergangenheit aufgefallen. Überall wo es um Öl und Krieg und Macht ging war Halliburton auch dabei. Bis 2000 war der Vorstandvorsitzende der ehemalige US-Vizepräsident Dick Cheney.

Das Haliburton bereits in der Vergangenheit des öfteren krasse Dinge abgezogen hat, wird es jetzt auch niemanden verwundern, dass ausgerechnet die auf Ölfeldreinigungsfirma Boots & Coots am 12. April 2010 durch Halliburton gekauft wurde. Boots & Coots bekam auch durch die US Regierung direkt und ohne Ausschreibung den Auftrag im Krisengebiet.

Jetzt stellt sich die Frage, wer besitzt BP jetzt? Ist es noch der britische Staat? Oder ist es jemand anders? Ich habe leider keine Antwort auf diese Frage.

Egal was Halliburton macht, sie werden aus juristischen Gesichtspunkten fast nie zu Rechenschaft gezogen. Da können die Verknüpfungen noch so offensichtlich sein. Ohne Beweise, keine Verurteilung.

Was mich bei der Recherche am meisten verwunderte, war die Website des Unternehmens Ocean Energy Inc . Ocean Energy Inc. ist doch mit Devon fusioniert (die die Förderrechte in Brasilien an BP verkauft hatten). Deren Firmenwebsite sieht alles andere als die eines großen und wichtigen Unternehmen aus. Eher billig und dazu auch nicht ganz aktuell. Die letzten News sind von 2002. Komisch!?