Der Tag beginnt für jeden Menschen anders. Wie anders und wie der ganze Tag von unterschiedlichen Leuten so ausschaut, zeigt der Film Live in a Day. Heute Nacht ist Weltpremiere des Film Live in a Day von Ridley Scott und Kevin Macdonald. Live in a Day war ein gewaltig großes Projekt, wo alle Menschen mit teilnehmen durften. Letztes Jahr rief YouTube auf, Szenen aus seinem Leben und genau vom 24.7.2010, mit einer Cam aufzunehmen und YouTube zu schicken. So wurden am 24.7.2011 80.000 Clips zu diesem Zweck aufgenommen.
Es sind Videos, die den Alltag von ganz normalen Menschen zeigen. Die über 80.000 Blickwinkel, zeigen zum Beispiel einen jungen Akrobaten aus Moskau der sich akrobatisch durch den Großstadtjungel von Moskau schleicht bzw. springt. Nicht alles hielt Live in a Day Regisseur Kevin Macdonald für Kinotauglich. So gab es wohl Videos, wie die eines Mannes, das zeigte, wie er seinen Stuhlgang auf bzw. durch eine laufende Kamera (im wahrsten Sinne) einfangen ließ. Überrascht war Regisseur Kevin Macdonald, dass erstaunlich wenig Pornographie gesendet wurde. Dafür aber viel zu viele Teenager, die in ihren Zimmer tanzten und sich zum Deppen machten.
Der Aufruf von Live in a Day war simpel. Film dein Leben! Entstanden sind 4.500 Stunden Filmmaterial aus 192 Ländern. Im Sekundentakt springt somit der Film durch den Globus und taucht dann plötzlich tief in das Privatleben, von ganz normalen Menschen, ein. Der durch Google gesponserte Film, ist ein Film aus der Ich-Perspektive, in dem Menschen viel von sich preisgeben. So zeigt der Film die Heimkehr einer Frau, die durch ihre Familie nach einer Brustoperation, aufgenommen wird. Der 24.7. war auch der Tag der Love-Parade in Deutschland. Auch hier gibt es eine kurze und dezente Filmaufnahme von einer Frau, die das Geschehen in der Duisburger Innenstadt zufällig auf Ihrer Kamera festhielt. So besteht Live in a Day aus vielen kleinen Filmen aus der ganzen Welt, die bewegende, normale, interessante oder auch lustige Alltagsszenen eines ganz normalen Lebens zeigt.
So meint der Live in a Day Regisseur, dass Geburt, Verlieben, Krankheit, Tod zum Menschlichen Leben dazugehören und diesen Punkt zeigt der Film ganz deutlich und besagt schlussendlich auch damit, dass wir Menschen doch alle Gleich sind. Live in a Day feiert heute Nacht (3.01.2011) um 2 Uhr auf dem Sundance Festival und live (Livestream auf Youtube) im Internet seine Premiere.
Man darf also gespannt sein, wie unser Leben aus 80.000 Blickwinkel, reduziert auf 90 Minuten Dokumentation, ausschaut. Die Wiederholung des Films Live in a Day, wird ebenfalls auf YouTube am 28.01.2011 gestreamt bzw. gezeigt.
Ich habe den Film gesehen und Live in a Day ist ein kleines Kunstwerk, was den Betrachter schnell in sich fesselt. Man fliegt praktisch durch den Globus und taucht dann, für ein paar Sekunden in einer anderen Welt von jemanden, ein und fliegt dann weiter. Erzählt wird der Tag von morgens bis abends. Es gibt viele schöne Szenen. Einer meiner Lieblingsszenen zeigt einen Mann, der die Geburt seines Kindes filmt, und plötzlich schwach wird und umkippt. Dann hält eine Krankenschwester die Kamera und filmt den Raum und man sieht den Mann liegend und die Beine werden durch eine andere Krankenschwester in die Luft gestemmt um sein Kreislauf zu stabilisieren. Eine sehenswerte und farbenreiche Doku, die mit schöner Musik untermalt wird. Bei Facebook oder YouTube würden man sagen: Daumen hoch.