Facebook – eines meiner Lieblingsthemen seit ca. 6 Jahren. Im Sommer 2006 bekam ich von einen amerikanischen Freund ein Link zur facebook Registrierung. Damals noch alles englisch und somit für mich erstmal nicht sonderlich von Interesse. Ich war damals dran ein eigenes Social Network zu pushen, allerdings und leider nur für Basketball Spieler. Ich fing 2004 mit meiner Seite (Streetball League) an. 6 Jahre danach, ist das Ziel dieses damaligen Links mehrere Milliarden Euro wert. Wer hätte das gedacht, dass eine Website mit Datenbank mehr Wert ist, als einige Südeuropäische Staaten zusammen. Sorry Spanien.
Im Jahr 2012 ist facebook omnipräsent. Gesichtsbuch hier und Visagebook dort. Steht man in der Strassenbahn, sieht man die ganzen Studentinnen und Harzt4 People mit Ihren Smartphones auf facebook checken. Wenn man das blau-weiße nicht auf dem Display sehen würde, könnte man denken, diese Leute verdienen gerade mit dem Smartphone Geld. Allerdings das Gegenteil ist der Fall und der Volkswirtschaftliche Schaden, ist meiner Meinung nach Größer als Facebook wert ist. Soll aber jeder halten und walten wie er es will. Was mich an facebook stört ist die gänzlich krasse Überbewertung eines Unternehmens, deren Mehrwert eigentlich die Zeit und das Privatleben der Anderen ist. Das ist wie, als ob ich am Alexanderplatz eine leere Bannenkiste stelle und jeder sich die Mühe macht in diese Kiste sein Privatleben in schriftlicher und oder bebilderter Form hineinzuwerfen. Mit der vollen Kiste gehe ich dann zu H&M, Red Bull und Co. und sage ich habe alle Informationen über Eure Zielgruppe hier, jetzt zahlt mir Summe X an Geld und seht zu wie Ihr Eurer Zielgruppe Eure Sachen verkauft.
So einfach wie oben beschrieben ist es allerdings nicht, weil niemand würde wirklich etwas in meine Kiste werfen. Weil sie öffentlich ist und man annehmen könnte, dass die Informationen über einen selbst hier nicht sicher wären. Aber in einem Netzwerk, dass die wenigsten verstehen und nur zu einem Bruchteil nutzen, scheint das Web für die meisten immer noch die personifizierte Anonymität zu sein. Aber auch darum geht es nicht wirklich bei Faxebuchse. Den die meisten Nutzer wollen anscheinend gefunden und vielleicht sogar von anderen bestaunt werden. Also ein anonymer unverbindlicher Showinismus. Umso mehr wird verständlich, warum die Hardcorenutzer dieses Portals in Deutschland, überwiegend männliche bildungsarme Schichten und Studentinnen sowie Rentner sind. Alle drei Gruppen, wissen vom Web so viel, wie Iran über Atomwaffen. Alle benannten Gruppen besitzen ein latentes und stets anhaltenes Geltungsbedürfnis. Arbeitslose, Schulschwänzer und junge Hartzis prollen, was für Checker sie auf den Parties bzw. Kindergeburtstagen sind. Am nervigsten sind mir die Esoterik Frauen, die meinen ständig irgendwas und irgendwelche Weißheiten über Männer auf Facebook zu posten, wie:
1) “Irgendwann triffst du den Menschen der dir die Sonne zurück bringt, die dir ein anderer genommen hat und sie wird heller sein als jemals zuvor!!!”
oder
2) Einen Engel erkennt man erst, wenn er vorübergegangen ist!!
Um damit vielleicht noch zu unterstreichen, dass sie das Leben durchschaut haben. Facebook macht sie alle sichtbar. Nun ja und das ist genau der springende Punkt warum facebook so wertvoll ist. Durch FB hat man einen breiten und direkten Zugang zu aller Blödheit in Persona, die leichter zu manipulieren sind, als diejenigen die versuchen, mit Lebenszeit und Leistung Ihren Träumen näher zu kommen.
Politisch motivierte bzw. engagierte Menschen, loben die neuen Möglichkeiten von Facebook und Co. So sind die letzten Revolutionen im norden Afrikas durch Twitter und Facebook begleitet worden. Oder alle solidarisierten sich gegen …jetzt hatte ich echt eben den Namen vergessen…Christian Wullf. Klar ist das schön zu sehen, dass man aus der Metro mit einem Dönner in der Hand und ein BEck zwischen den Beinen und mit einem „Like it“ die Welt in Nordarfika rettet. Aber jetzt Mal im ernst. Auch die größte Transparenz von Korruption und Ungerechtigkeit wird auch nicht mehr oder weniger zum Unterlassen führen. Es ist nämlich egal wie viele Like it gegen etwas sind, den die Haltbarkeit der Motivation für diese Aktion wird bei den meisten mit dem nächsten lustigen Video, wo sich ein Äffchen auf dem Rücken liegend, in den Mund pullert, verflogen sein. Was bleibt, sind die Narren die glauben, dass Facebook die Welt verbessert.
Und wer ganz schnell diesen Text vergessen will, hier das Äffchenvideo: