Das Buch Zwei Seiten der Medaille vom ehemaligen DDR Funktionär Thomas Köhler ist heute am 14. September 2010 in die Läden gekommen und ist mehr eine Biografie als ein Enthüllungsbuch. Das Buch von Köhler beginnt mit einer sehr defensiven und eindimensionalen Haltung gegenüber dem Dopingmissbrauchs. Das ist ja nichts neues. Der wohl einzige Aufmacher des Buchs ist die Aussage, dass man auch Minderjährige im DDR Leistungssport gedopt habe. Natürlich wird hier wieder relativiert und gemeint, dass erst ab dem 16 Lebensjahr kontrolliert Leistungsfördernde Mittel den Jugendlichen verabreicht worden sind. Na dann! Da hätte man aber bitte den Satz anders formulieren können wie: “Wenn Sportler bereits ab dem 16. Lebensjahr beteiligt wurden, geschah das vor allem unter Beachtung ihres biologischen Reifegrades und in besonderer Verantwortung und Kontrolle ihrer Sportärzte.” Dann hätte das Buch nicht die Mediale Aufmerksamkeit bekommen, wie sie jetzt erhalten hat. Trotzdem wird es kaum noch ein Buch schaffen, soviel Medienpräsenz zu bekommen wie Thilo Sarrazin sein Buch. Vielleicht nur wenn es Dinosaurier über seine Erlebnisse bei Jurrasic Park schreibt.
Das Problem des Buchs Zwei Seiten der Medaille von Thomas Köhler ist, dass es für viele der ehemaligen Leistungssportler, ein schlag ins Gesicht ist. Da jüngste und etwas ältere Studien zum Thema Folgen des Leistungssports in der DDR, genau das Gegenteil belegen. Über 90 Prozent der DDR Hochleistungssportler gaben an, an Skeletterkrankungen zu leiden und fast 40 Prozent der Sportler sind psychisch labil. Und 50 Prozent der Befragten wurden weit früher als mit 16 Jahren gedopt. Wie eingangs Beschrieben, ist das Buch Zwei Seiten der Medaille eindimensional geschrieben und verhöhnt an manchen Stellen die ehemaligen Sportler die heute mit den Dopingfolgen zu kämpfen haben. Und aufgedeckt wird Garnichts.
Es ist sowieso zurzeit Usus, Bücher zu schreiben mit Themen von dem alle Bescheid wissen. So sollte ich mich auch nach einem Rechtschreibekurs dran machen, ein Buch zu schreiben, mit dem Titel: “Niemand weiß die Lottozahlen vom Mittwoch.”
Natascha Kampusch ist sehr bekannt. Seit dem die Österreicherin aus der Gefangenschaft entflohen war, wurde viel über Natascha Kampusch berichtet. Aber nie hat sie selbst von sich erzählt. Ihre Erlebnisse wurde durch Medien und Dritte wiedergegeben. Jetzt spricht bzw. schreibt sie selbst über ihre Zeit in der Gefangenschaft des Wolfgang Priklopil. 3096 Tage lang wurde Natascha Kampusch im Kellerverlies gefangen gehalten. Am 23. August 2006 gelang ihr die Flucht. Was in den zehn Jahren Gefangenschaft alles geschehen war, wird im Buch 3096 Tage beschrieben.
Es ist schwer dieses Buch zu empfehlen. Es ist ein Buch für alle die, die sich von Anfang an Fragten, was hat die junge Kampusch erlebt, was fühlte sie zur Zeit 8 Jahre lang und was fühlt sie jetzt. auf 288 Seiten schilder Frau Kampusch auch die Beziehung zum Täter Wolfgang Priklopil. So wird beschrieben, dass seine politischen Ansichten sehr weit rechts waren und er Menschen in Klassen einordnete. Das Buch von Kampusch ist aktuell eins der am häufigsten verkauften Bücher, im deutschsprachigen Raum. Nicht zu letzt haben auch die Medien, die das traurige Schicksal der Natascha Kampusch präsentierten, eine Mitschuld für die enorme Aufmerksamkeit eines schreklichen Einzelschicksals.
Die Meinungen zum Thema Natascha Kampusch sind zweigeteilt. So werden immer wieder Stimmen laut, dass Frau Kampusch bewusst mit den Medien spielt. Sich und ihr Schicksal aufdrängt dem Leser und Beobachter aufdrängt. Oder auch Stimmen die Behaupten, dass ihre Erlebnisse frei erfunden seien. Ich selber kann zur letzten Behauptung nichts sagen. Falls es die Wahrheit ist, dann ist es doch total legitim, dass Natascha Kampusch jetzt mit ihrem Buch, 3096 Tage, Millionen verdient. Ihr wurden 8 Jahre gestohlen. Zeit die man braucht um sich für das eigene Leben vorzubereiten. Schulisch und beruflich aber auch persönlich.
Ich frage mich an dieser Stelle immer wieder. Was wäre wenn Natascha Kampusch nicht so aussehen würde, wie sie jetzt aussieht? Wenn Kampusch wie eine deutsche Politikerin (Angela Merkel usw.) aussehen würde. Ich denke, dass Medien ihr dann nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Ihre blonden Haare und der scheue Blick und ihre weichen Gesichtszüge wurden dankbar durch die Medien angenommen und vermarktet. Diesem Umstand ist es viel mehr zu verdanken, dass einige Menschen das Gefühl haben, dass Natascha Kampusch sich den Medien aufdrängt. Dabei ist es umgekehrt. Und die die so etwas behaupten, sollten vielleicht weniger TV konsumieren.
Nun gibt es auch noch ein Buch vom ehemaligen Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin. Der passende Titel des Sarrazin Buches lautet: Deutschland schafft sich ab. Damit schafft Sarrazin gleich wieder eine politische und vielmehr menschliche Kontroverse. Der Untertitel des Buchs “ Wie wir unser Land auf Spiel setzen“ ist ebenfalls krass gewählt. Wieso das Buchcover rot ist, mag man nur vermuten, aber mit SPD und überhaupt mit sozialdemokratischen Gedanken hat das Buch nicht viel zu schaffen.
Bemerkenswert ist auch, dass der DVA Verlag allen seinen Autoren verboten hat, über das Buch von Thilo Sarrazin zu schreiben. Ansonsten drohe man mit einer Vertragsstrafe von 50.000 Euro. Warum der Verlag das Buch von Sarrazin veröffentlicht, mag eine Sache sein. Vielleicht ist die Motivation nur Profit orientiert. Nach dem Schema: Lass polarisierende Bücher verfassen. Die Medien bringen das Buch kostenlos ins Gespräch und schaffen somit eine Nachfrage. Das fühlt die Kassen des Verlags. Die Frage die einige Menschen interessiert ist viel Mehr warum Thilo Sarrazin so etwas überhaupt schreibt und dass er dabei so unermüdlich ist? Sarazzin müsste viel Mehr allein durch sein Werdegang gegenteiliges schreiben. Eine Vermutung könnte sein, dass Simon wieder im Spiel ist. Simon ist der Terrorist aus dem Film Stirb Langsam 3 – Jetzt erst recht. Simon befielt und Simon sagt. Simon rief wohl vor einigen Jahren beim regierenden Bürgermeister von Berlin an und befahl das Sarrazin in der Stadt wo es die meisten Migranten gibt, Sprüche abzulassen habe, wie:
„Die Geburtenrate der Migranten ist höher als die der einheimischen Bevölkerung“ oder
„Belastbare empirisch-statistische Analysen, ob Gastarbeiter und deren Familien überhaupt einen Beitrag zum Wohlstand erbracht haben oder erbringen werden, gibt es nicht…Für Türken und Marokkaner wird man diese Frage wohl verneinen können“.
Also ist Thilo Sarrazin der John McClane Deutschlands. John McClane musste im dritten Teil mit einem Schild mit einer krassen rassistische Parole, durch Harlem laufen. Da Simon der Terrorist aus dem Film Stirb langsam meinte, eine Zuwiderhandlung würde mit einer Strafe bestraft werden. Wird also Sarrazin erpresst? Anders kann man sich die stets ins rechte gehenden Äußerungen von Thilo Sarrazin nicht erklären.
Die Farben des Buchs sind rot, weiß und schwarz und erinnert leicht, wenn man es nicht besser wissen würde, an die Reichskriegsflagge von 1938 bis 1945. Der DVA (Deutsche Verlags Anstalt) Verlag ist der Herausgeber des umstrittenen Buches. Der DVA Verlag gehört zur Bertelsmann Gruppe. Der Bertelsmann Verlag hatte in der Zeit des zweiten Weltkriegs, Buchverkaufsschlager mit „Mit Bomben und MGs über Polen“ oder „Wir funken für Franco“. Und jetzt zu Zeiten der Krise ist es ökonomisch immer gut Skandalautoren wie Skandalnudel Sarrazin ins Rennen zu schicken.
Falls jemand sich das Sarrazin Buch kaufen sollte, sollte er dieses einscannen und wieder zurückgeben. Die digitalen Kopie als PDF auf einen chinesischen Server legen und den Link veröffentlichen. Damit würde man den Fall, dass Verlage, nur aus Profit solche Bücher unterstützen, für die Zukunft teilweise ausbremsen. Was Thilo Sarrazin und seine Meinung angeht, ist nicht entgegenzusetzen, solange er diese Meinung in einer netten Umgebung kundtut, wo er Psychopharmaka wie zum Beispiel Fluanxol, Haldol, Gliaminon, Dabotum, Tranqualizer verabreicht bekommt. Die Bundesbank sollte doch spätestens jetzt mitbekommen, dass Sarrazin allein wegen seiner anscheinend fehlenden Kompetenz, nicht der geeignete Mann ist, bei der Bundesbank zu arbeiten. Da ein großer Anteil von Geldern mit der die Bundesbank plant Ausländern, Migranten und anderen Gruppen, die durch Sarrazin des Öfteren verunglimpft worden sind, gehört. Man sollte noch erwähnen, dass Sarrazin aktuell Risikocontroller bei der Bundesbank ist. Aus einer Sicht passt die Stelle ganz gut zu ihm. Da er in seinen Äußerung öfters von Mehrwert und Kosten von bestimmten Menschengruppen spricht. Risiko Controlling ist die Überwaschung und Messung von Risikofaktoren und die Abschätzung des verbundenen Verlustpotenzials. Allerdings sollte man dies nicht wie man bei Sarrazin vermuten könnte, auf Menschen beziehen.
Das größte Problem an der Thematik Sarrazin ist, dass er Zahlen und Fakten mit vermutlicher Wut und garantierter Xenophobie vermischt und gerade zu Zeiten des Wandels, mit seinen Gedanken, die Menschen in Deutschland penetriert. Und klar ist, dass er mit diesem Mix, viele Anhänger finden wird. Anhänger aus der Mitte der Gesellschaft. Lehrer, Beamte usw. die sich als Opfer des Wandels sehen. Es sind Menschen, die heute ihre jetzige Position niemals bekommen hätten. Und das wissen sie! Also Menschen die im Damals leben und nicht begreifen das Wandel Leben ist. Menschen die nicht begreifen wollen, dass nicht Andere für Ihr Unzufriedenheit die Schuld tragen, sonder allein sie selbst…
Anmerkung: Der Bezug zu Simon den Terroristen aus dem Film Stirb langsam 3 ist frei erfunden. Der einzige Zusammenhang ist, dass etwas bei Sarrazin selbst etwas langsam gestorben ist.
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Die die das Buch gelesen haben, laden wir zur Diskussionsrunde 1 ein. Teile uns nach dem Lesen des Sarrazin Buches Deine Meinung mit.